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    |   Ich 
habe mein Pferd am Halfter und nehme den »Furcht einflößenden« Gegenstand, z. 
B. eine Plastikplane, und berühre das Pferd damit am ganzen Körper. Die eine Hand 
lobt, während die andere Hand am Pferd arbeitet. Das Pferd ist ein Fluchttier. 
Es merkt aber bald, dass es nicht fliehen muss, weil es nicht festgehalten wird. 
Bewegt sich mein Pferd von der Plane weg, darf es das, aber ich bewege mich mit. 
So lernt das Pferd, dass es dem »Ding« nicht entkommen kann, aber auch, dass dieses 
»Ding« ihm nichts Böses will. Zuletzt berühre ich das Pferd an seinen empfindlichen 
Stellen bzw. an Stellen, die das Pferd nicht sehen kann, wie die Ohren, die Brust, 
unter dem Bauch, am Schlauch bzw. am Euter. Ich wiederhole die Übung so lange, 
bis das Pferd ruhig stehen bleibt und ich es überall mit der Plane berühren kann. 
Diese Übung kann ich mit jedem anderen Gegenstand probieren. Auf dieselbe Art 
und Weise gewöhne ich das Pferd auch an ungewöhnliche Geräusche (z. B. Clipper). 
 Natürlich ist 
es auch bei dieser Übung wichtig, die richtige Dosierung für jedes Pferd anzuwenden. 
Einerseits muss ich eine gewisse Beherztheit und Konsequenz anwenden, andererseits 
muss ich sicher sein, das Pferd nicht zu überfordern. Beobachten Sie genau die 
Ohren und die Augen Ihres Pferdes. Erst wenn Plastikplane und andere schreckliche 
Dinge keine »Gefahr« mehr darstellen, kann ich mit der nächsten Übung weitermachen. 
Manche Pferde brauchen viele Wochen, um ausreichend vorbereitet zu sein. Bei besonders 
sensiblen Pferden gehe ich am Anfang jeder Trainingseinheit alle vorherigen Übungen 
der Bodenarbeit durch. Wichtig Insbesondere 
bei dieser Übung ist Sicherheit das oberste Gebot. Um meine Hände frei zu haben, 
stecke ich das Ende des Führstricks in die hintere Hosentasche. Den restlichen 
Strick hänge ich über meinen Unterarm. Keinesfalls binde ich ein Pferd an. Ich 
vergleiche dieses Gefühl mit dem Unwohlsein, das manche Menschen in einem Aufzug 
oder einem kleinen Raum befällt. So lange die Tür auf ist, d. h. der Fluchtweg 
offen ist, kann ich dieses Gefühl auf ein Minimum beschränken. Sobald die Türe 
zugemacht wird, bevor in der neuen Situation Vertrauen entstanden ist, kann Panik 
ausbrechen. Also lasse ich die Türe auf, bis mein Pferd genau dieses Vertrauen 
in die Sache bekommen hat.     |  
 Pad, Sattelgurt und Sattel Ziel Es 
ist wichtig, dass das Pferd mit dieser neuen Situation nicht überfordert wird, 
sondern sich möglichst unkompliziert an das neue »Ding« auf seinem Rücken gewöhnt. Durch 
unsere Vorarbeit, insbesondere das Aussacken, ist das Pferd gegenüber vielen Dingen 
des Alltags desensibilisiert worden. Keinesfalls soll das Pferd dabei teilnahmslos 
oder gar abgestumpft werden. Sobald ich das Gefühl habe, dass mein vierbeiniger 
Schüler innerlich entspannt und gelöst ist, beginne ich mit dem eigentlichen Aufsatteln.  |   
 Wieder stecke ich 
das Ende meines Führstricks in die hintere Hosentasche. Um das Pferd auf den Sattelgurt 
vorzubereiten, nehme ich nun mein Rope (oder sonst einen langen Strick), lege 
es um Rücken und Bauch (= Gurtlage), ziehe leicht daran, um ein Festzurren des 
Sattelgurts zu simulieren.     
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 Bewegt sich mein Pferd vorwärts, 
halte ich das Rope auf Spannung, bis das Pferd steht. Ich wiederhole die Übung, 
bis das Pferd den »Gurt« akzeptiert. Ich kann diese Übung auch am hinteren Teil 
des Bauches wiederholen für den Fall des hinteren Bauchgurtes, allerdings mit 
mehr Vorsicht, da viele Pferde an den Flanken sehr empfindlich sind. Jetzt lege 
ich das Rope beiseite und beginne die Übungen mit dem Pad: Ich lege es auf den 
Rücken des Pferdes, aber auch auf Hals, Kruppe und alle anderen Körperstellen, 
bis mein Pferd ruhig steht und es akzeptiert.     Wichtig Bei 
allen Übungen versuche ich, so  natürlich 
wie möglich vorzugehen, d. h. ich vermeide keine Geräusche, klopfe öfters auf 
das Pad, um das Pferd an Lärm auf seinem Rücken zu gewöhnen.    |   
       
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