Der älteste Zuchtverband für Westernpferde in Deutschland, die DQHA, hat am Sonntag Morgen um 5 Uhr eine Jahreshauptversammlung nach 14 Stunden beendet, die noch lange in der Erinnerung bleiben wird.

Knapp 400 Mitglieder entscheiden sich erst in einer zweiten Wahl mit der notwendigen Mehrheit für eine neue Satzung und ein neues Zuchtprogramm, die kurz vor der Jahreshauptversammlung vom Präsidium auf Druck der Regionalgruppen hin geändert wurden (siehe hier).

Vor allem aber stellten die Mitglieder personell neue Weichen für den Verband nach den Vorkommnissen der letzten Wochen, die sachlich von Schatzmeister Dieter Gräbner und den Kassenprüfern Hans-Jürgen Förster und Klaus Wichtmann dokumentiert wurden.
Sie bestätigten alle im Vorfeld bekannt gewordenen Vorkommnisse (siehe hier), worauf hin die Mitglieder den erst am 1. August 2020 gewählten Vorstand die Entlastung verweigerten und diesem ihr Vertrauen entzogen.

Gegen Mitternacht wollten die Mitglieder den Erklärungen und Entschuldigungen nicht mehr folgen und sprachen einem neuen Vorstand ihr Vertrauen aus, der die DQHA nun tatsächlich in das seit langem versprochene "ruhige Fahrwasser" bringen soll:

Präsident: Stephan Göb
Vizepräsident: Andre Weitz
Schatzmeister: Franz-Josef Glas
Zuchtausschuss: Anja Ruhl (Obfrau), Nina Obermüller, Michael Middel, Klara Vögele, Jan Laves
Sportausschuss: Sarah Barre (Obfrau), Stephanie Bubenzer, Alexander Eck, David Meuser, Melanie Zahn
Jugendausschuss: Leana Brasseler (Obfrau), Lina Passgang, Sina Thesing, Naemi Künkler, Jan-Nicklas Barre
Futuritybeauftragte: Dr. Julia Rasche
International Director: Stefanie Bubenzer


Ab diesem Jahr werden die Positionen rollierend gewählt, daher gelten zunächst unterschiedliche Amtszeiten:




Anzumerken ist, dass die DQHA-Mitglieder eine Doppelspitze mit "zwei" Präsidenten gewählt haben: Die Entscheidung zwischen Stephan Göb und Andre Weitz bei der Wahl zum Präsidenten entfiel äußerst knapp mit 50,4 % zu 49,6 % der Stimmen für Stephan Göb.

Große Anerkennung verdienen die Organisatoren, die Moderation und die DQHA-Mitglieder der ersten digitalen Jahreshauptversammlung der DQHA: Erwartungsgemäß wurde die Onlinesitzung dominiert von schwierigen und teils sehr kontroversen Diskussionen, denen sich Stephan Göb und Thomas Reith über die gesamte Dauer gestellt haben.

Und bis zur letzten Minute haben die Mitglieder in nahezu unveränderter Zahl ihrem Willen Ausdruck verliehen, wie sie sich die Führung und die Zukunft der DQHA vorstellen. Sie haben mit ihr Wahl nicht nur die Rolle der Regionalgruppen in der DQHA, sondern die der gesamten Mitgliederbasis deutlich gestärkt.

Nun ist es an dem neuen Vorstand, die Versprechen der letzten Monate tatsächlich einzulösen und den Verband wieder zu stabilisieren, trotz der nun anstehenden Aufarbeitungen, die mit der Nichtentlastung des ehemaligen Vorstandes verbunden sind.


Serie "Was stimmt denn nun?"

Teil 1: Zwangsmitgliedschaft oder nicht: "Jeder DQHA-Züchter muss zudem Mitglied bei der AQHA sein"
Teil 2: DQHA-Satzungsvorschlag ignoriert den Mitgliederbeschluß zum Stimmrecht vom 1. August 2020
Teil 3: So soll das Mitspracherecht der DQHA-Regionalgruppen in Zukunft beschnitten werden

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